Mehmet Tanis

Jeden Dienstag, jeden Freitag: Unser Händler bietet Obst und Gemüse auf dem Maybachufer-Markt.

 

„Etwas anderes ist mit mir nicht vereinbar“

Industriemechaniker arbeiten in Fabrikhallen, richten Maschinen ein, reparieren Produktionsanlagen – kann man sich dort Mehmet Tanis vorstellen, der da umgeben von knackigen Gurken und fruchtigroten Tomaten steht? Er sich selbst auf keinen Fall, darum hat er zwar als Jugendlicher seine Metallausbildung „durchgezogen“ – aber danach den Schlosseranzug in den Spind gehängt. Denn ihn erfüllt das Wochenmarkt-Leben, das Draußensein und der Umgang mit frischem Obst und Gemüse, all das empfindet er als „ursprünglich“. Und das hat mit seiner Geschichte und die des Maybachufer-Marktes zu tun: Schon seit Kindertagen sind die pulsierenden Marktgänge am Neuköllner Landwehrkanal sein Lebensmittelpunkt, hier hilft er jeden Tag nach der Schule seinem Vater am familieneigenen Obst- und Gemüsestand. Dabei erlebte Mehmet den Wandel des Kiezes hautnah mit, den gesellschaftlichen, demografischen, städtebaulichen und wirtschaftlichen. Eine Entwicklung – die Entstehung und Ausdehnung von orientalischen, türkischen und asiatischen Supermärkten – hatte auch weitreichende Folgen für den Familienbetrieb: Die Umsätze gingen zurück, so dass die der 70er und 80er Jahre nie wieder erreicht werden konnten. Dennoch hat Tanis vor 15 Jahren den Familienbetrieb – der immer noch am gleichen Platz wie zu seiner Kindheit ist – übernommen und steht „voll und ganz dahinter“.

Das kann er auch, denn er hat ein besonderes Konzept, das ihn von montags bis freitags früh auf dem Berliner Fruchthof antreibt: Er will das beste Obst und das beste Gemüse für seine Kundschaft, „etwas anderes ist mit mir nicht vereinbar“, bekräftigt der Händler. Lange suchen muss er in den gekühlten Hallen nicht, schließlich kennt er alle 50 Anbieter – und neue verraten ihm schon durch ihre Sortierung und Verpackung der Naturprodukte ihren Qualitätsanspruch. Dass seine Maybachufer-Kunden diesen ganz sicher haben, bezeugen die Warteschlangen vor seinem Stand – und bestärken Mehmets Wochenmarkt-Leidenschaft.

 

Kontakt: Mehmet Tanis, mehmettanis3@gmail.com, 0163 2891718